Spielkritiken “Raise” & “Mischwald”

Wir haben die Spiele Raise und Mischwald für Sie ausprobiert, hier die Kritiken:

Raise
Würfel- und Kartenspiel
Autor: Peter Prinz

Alle erhalten einen Stapel mit Karten, von dem man zufällig 6 auf die Hand nimmt. Mit diesen Handkarten bietet man um das aktuelle Angebot – und zwar so lange, wie es geht oder man möchte. Wer zuletzt übrigbleibt, holt sich die Punkte der aktuellen Runde. In jeder Runde liegt eine neue Punktekarte aus mit einem Wert zwischen 6 und 20. Auf einem kleinen Spielplan ziehen alle ihre Spielfiguren über die Laufstrecke, um zu markieren, wer beim Bieten vorne liegt. Würfel dienen zur Auf- oder Abwertung der Kartensymbole. So gelten in jeder Runde neue Schritt-Werte, für die man hoffentlich die passenden Handkarten besitzt.
Raise ist ein kleines Zockerspiel mit einfachen Regeln. Erst schaut man sich die aktuelle Auslage an, orientiert sich an den Würfeln und den Handkarten: Was ist möglich in dieser Runde? Und schließlich teilt man seine Handkarten gut ein. Bietet man auf große Punktewerte mit? Oder spart man sich die Karten für spätere Runden? Raise ist auch eine Frage des Timings. Punkte holt man sich ja nicht nur über die Punktekarten. Der Gewinnstapel aller abgelegten Karten ist ebenfalls nicht zu verachten. Und der fällt eben üppiger aus, wenn mehrere Spielende über längere Zeit mitbieten.
Da man nie weiß, was die Würfel anbieten und welche Handkarten man bekommt, spielt das Glück ein wenig mit. Wann lohnt es sich, weiter zu bieten und wann sollte man auf die nächste Runde warten? Das ist immer wieder die zentrale Frage bei Raise.
Die Spannung zieht das kleine Spiel aus der Unberechenbarkeit aller Mitspieler. Wer zieht mit? Wer steigt aus? Oft macht am Ende eine letzte Karte den Unterschied. Oder war das bisherige Gebot nur ein Bluff? Optisch ist Raise keine Augenweide, aber hier geht es schlicht ums Zocken. Das kann man mit dem Spiel ausgezeichnet.

Mischwald
2-5 Personen
ca. 60 MinutenIn diesem taktischen Kartenspiel baut jeder Spieler an seinem Wald. Dazu müsse zuerst Bäume gepflanzt werden – dann kommen Tiere dazu. Und das kostet – bis zum Wert 3 je Karte. Die Bezahlung in Form abgeworfener Karten landet auf einer Lichtung und steht allen zur Verfügung. Eine Partie dieses Spiels lebt davon, dass sie plötzlich vorbei sein kann. Durch zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten liebevoller Tierzeichnungen scheint der eigene Wald zu leben. Wer gerne aufbaut und optimiert, sollte eher zu dritt in diesen Wald gehen. Zufälle müssen ertragen werden – es kann ungerecht zugehen. Aber es bleibt immer spannend – das macht Mischwald zu einem gelungenen gehobenen Familienspiel. Man braucht freilich einige Partien, bis man ein Gefühl dafür entwickelt hat, worauf man achten sollte, um ordentlich zu punkten.